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Der Ruf der Heimat

Die Welt ist so schön, wenn sie von den lustigen Musikanten betrachtet wird, so manisch schön. Denn das Gute und Gemütliche rückt die Gestalten und ihre Lebensräume wie unter einer Zwangsvorstellung zusammen … Volksmusik wirkt wie organisierte Katastrophenpanik, wie ein Verhalten, das stärker als jede andere Kulturäußerung vom Weltuntergang geleitet wird, den sie sich schönsingt, und vom Laster, das sie verdrängt.

(Roger Willemsen)

Heimat als imaginärer Raum. Nostalgie und Utopie vereint in der bierseligen Atmosphäre des volkstümlichen Konzerts. Is this the place called home? Harmonie. Die Wiederholung des Immergleichen. Erscheint Heimat als Gefühl des Angstfreien und Vertrauten, ist die heimatlichste Heimat das Land der Erinnerungen. We´re all left alone here. Do you want to marry me? Wenn Heimat zum Vermarktungskapital wird, und kultureller Differenzkonsum mehr oder weniger authentische Hybridität konstruiert und promotet, ist die letzte Gegenstrategie womöglich nur noch die Offenlegung der unsichtbar gemachten Realität. The name of my dog was…..Bob. Und während die underdogs der Gesellschaft kollektiv an der ästhetischen Konstruktion Gemütlichkeit arbeiten, wirkt jedes stimmungsvolle Konzert mit einer guten volkstümlichen Band wie eine Vernichtungsmaschine der exotisierten Imaginationen. Heimat, Hirsche, und ein Schuss Science Fiction. Willkommen an Bord. Welcome to my beautiful world.

Eine abendfüllende Performance für 7 Tänzer, 3 Sänger, 1 Fernseher und Carl.

Choreographie: Christin Maaß

Tanz: Sophie Fingerle, Annika Huckfeldt, Jessica Kammerer, Katharina Malong, Karoline Rödel, Stephanie Roser, Uta Rössler

Gesang: Jens Albrecht, Doro Bischof, Jan Bischof

Konzept & Organisation: Johanna Withelm, Christin Maaß

Datum: 11.+12. Dezember 2010

Uhrzeit: 20h30

Ort: Heimathafen Neukölln im Saalbau Neukölln, Karl-Marx-Str. 141, 12043 Berlin

Kartentelefon: 030-56821333

TÄNZER:

Jessica Kammerer

ist 1984 in Kassel geboren und zog 2004 nach Berlin. Dort beendete sie ihre Ausbildung im zeitgenössischen Tanz an der balance 1, und arbeitet seit 2007 als freischaffende Tänzerin und Choreographin. Sie tanzte u. a. für die Musikakademie Rheinsberg, phase 7, Be van Vark und war bereits bei ROSI BERLIN Tanzbad I und II mit eigenen Kreationen zu sehen. Zur Zeit arbeitet sie an der deutschen Oper am Rhein mit Beate Vollack.


Annika Huckfeldt

ist 1981 in Hamburg geboren. Studium des zeitgenössischen Bühnentanzes an der „Contemporary Dance School Hamburg“ und an der Tanzakademie balance 1, Berlin. 2008 Tänzerin und Choreographin für verschiedene Showproduktionen in Agadir, Marocco. Seit 2010 freischaffende Tänzerin, Choreographin und Trainerin in Hamburg.

Karoline Rödel 

ist in Eisenhüttenstadt geboren und beendete ihre 3jährige Bühnentanzausbildung an der balance 1, Berlin 2008. Seitdem hat sie an verschiedenen Projekten gearbeitet, u.a. mit der Kompanie „Nightmare before Valentine“ und der Band „Roth & Pampus“. Dieses Jahr ist sie bereits bei ROSI BERLIN Tanzbad II in einer kürzeren Version von „Der Ruf der Heimat“ zu sehen gewesen, sowie in einem Stück mit Carlos Emanuele Esposito an der „Volksbühne“. Derzeit ist sie im Musikvideo „Kontakt“ von „Kollektiv Turmstraße“ zu sehen.


Sophie Fingerle

ist 1987 geboren und war von 1993 bis 1997 Mitglied im Kinderensemble im Friedrichstadtpalast Berlin. 2002-2004 war sie Mitglied der XL-Company von Detlef „D!“ Soost, sowie 2003-2006 Mitglied der Salsa-Company Mawulissa. 2007 beendete sie ihre Ausbildung zur zeitgenössischen Bühnentänzerin an der balance 1. Seitdem ist sie Tanzlehrerin für HipHop, Salsa, Modern und Jazz in Berlin.


Katharina Malong 

ist 1986 in Berlin geboren. 2005 begann Sie Ihre Bühnentanzausbildung an der balance 1, Berlin, und wechselte 2007 an die ArtEZ Hoogschool voor de Kunsten in Arnheim, Holland. Katharina ist interessiert an physischem Tanztheater und an Kollaborationen mit Künstlern aus anderen Disziplinen. Neben eigenen Stücken wie „Yesterday I decided to never hesitate again“, welches bei ROSI BERLIN Tanzbad I im Januar 2009 uraufgeführt wurde, arbeitete Sie mit verschiedenen Choreographen wie Eilit Marom, Esther Klinkers, Bettina Neuhaus, Arno Schuitemaker und Piet Rogie.


Stephanie Roser

ist 1988 geboren und absolvierte Ihre Bühnentanzausbildung 2008 an der balance 1, Berlin. Seitdem choreographierte und performte sie neben einigen Kooperationen mit anderen Künstlern (zb. Tanztage ’08, 100°C-Festival ’09) diverse eigene Stücke (zb. im Ada Studio Berlin, Ballhaus Ost) und war Mitglied im Ensemble der Rockoper „Faust“.  Mit Ihrem Solo „Prinzessins Traum“, welches bei ROSI BERLIN Tanzbad II im Juni 2010 Premiere hatte, erhielt sie den 3. Preis beim internationalen Wettbewerb für zeitgenössischen Tanz in Erfurt.


Uta Rössler

ist 1985 in Berlin geboren.  2007 schloss sie ihre Ausbildung zur zeitgenössischen Bühnentänzerin an der balance 1, Berlin, ab. Sie arbeitete mit den Choreographen Dan Pelleg, Yael Schnell, Lydia Klement, Jennifer Mann-Pahlke und Esther Cowens. Seit 2008 ist sie Tänzerin in verschiedenen Produktionen bei „Nightmare before Valentine, seit 2009 Tänzerin in verschiedenen Projekten von ROSI BERLIN, wie Tanzbad I+II, Zirkeltraining, und Der Ruf der Heimat. Derzeit ist sie Tänzerin in der Oper „Rake’s Progress“ an der Staatsoper Berlin im Schillertheater.


SÄNGER:

Jens Albrecht

ist 1969 geboren und studierte von 1994-2001 an der Kunsthochschule Universität Kassel und von 2002-2003 am Instituto Superior de Arte de la Habana, Kuba. Seit 2005 lebt und arbeitet er in Berlin in den Bereichen Fotografie, Film und neue Musik.


Doro Bischof

ist 1984 geboren und wohnt in Berlin-Kreuzberg. Sie ist hauptberuflich Logopädin und singt für Ihr Leben gerne.


Jan Bischof

wurde 1975 geboren und wuchs. Das mit dem Wachsen ging aber leider nicht so gut- obwohl im Reisepass immerhin 170cm stehen. dann studierte Jan Kommunikationsdesign und wurde Universaldilettant. Diese Tätigkeit übt Jan nun in seiner geliebten Stadt Berlin aus. Z.b. für ROSI BERLIN oder DAS BERLINER HÖRSPIELFESTIVAL und ganz besonders für die SOFTPORNPOETS.

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LOVELAND

Foto: Jan Bischof

Rosi Berlin Loveland am 28. 11. 09 um 21h in der Weserstr. 191, Dachboden, Neukölln. Eine ca. 45minütige Performance getanzt von Jessica Kammerer, Anne Levy, Christin Maaß und Johanna Withelm. Wiederaufnahme: 100Grad Festival, Sophiensäle, März 2010.

Rosi Berlin goes overground. Frosch, Servierdame und Prinzessin meet The Cure. I am dreaming of a white christmas. He’s my destiny! (ENTSCHULDIGUNG, ICH WAR IM LOVELAND) Glühwein und Muffins für alle. Warm anziehen! Der erste Advent und Rosi steigt Wilma aufs Dach, entert ein neues Stück  öffentlichen Raum. Gemeinsam mit  Bonnie Tyler und David Bowie. Während Marlene Dietrich von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt ist, gilt für drei Damen eher das Motto „Lost im Loveland“. Ode an die Schönheit oder Alice im Wunderland? Drei Geschichten, ein Ort, eine Zeit. „Bitte gebt mir Geld für Katzenfutter.“ Drei Figuren und eine Badewanne trotzen ihrem persönlichen Schicksal, mehr oder weniger. Wege kreuzen sich. Oder auch nicht. Der heimelige Schunkeltankt der Flippers, offenbart den Wahnsinn der guten Laune und lässt die Gestalten im Schönen und Gemütlichen wie unter einer Zwangsvorstellung näher zusammenrücken. Ade Lebensraum. Hello Lonelyness. Wo ist dein Blick?

Zirkeltraining//////////////////////////////////////////////////////////////////

Foto: Jan Bischof

Rosi Berlin Zirkeltraining am 04.Juni 09 um 22h im Luzia, Oranienstr. 34, X-Berg, eine ca. 35 minütige Performance getanzt von Jessica Kammerer, Christin Maaß, Uta Rössler und Johanna Withelm.

Allgemeine Körperertüchtigung und Leibesübungen inmitten von Gartenzwergen oder anderen trinkwütigen Großstädtern. Rosi rockt. Ein Sofa. Ein Podest. Ein Balkon. Und massenweise Leute in Ausgehstimmung. Rosi Berlin mixt urbane Feierkultur mit  Performance und GUCKT WAS PASSIERT. Kultur am Limit. Tanz für alle. Raus aus dem Theater. Stop: Rosi Time!  Lets dance.

Bei Rosis erstem Schrit in den urbanen Raum verschmilzen Rocky, Marianne Rosenberg, Britney Spears und Nirvana zu einem musikalischen Trashgebilde. Ein Bild jagt das nächste, kein Stillstand, Zirkeltraining. Schneller, weiter, höher, besser. Mein Haus, mein Auto, meine Frau. Bloß nicht anhalten. Fehler im System. Yoga, Wodka, und die erste Reihe vorne in der Mitte. Mittelpunkt, Spotlight. Ich komme. Eine live Videoproduktion dokumentiert das Geschehen und gibt schonungslos den Blick frei auf all die kleinen hässlichen Details die wir lieber verstecken.  Cause we are your friends, so you´ll never be alone again?  Fitnessvideo, oder doch Pop-stars, die ModelWg, Big Brother (is watching YOU!)? Großaufnahme. Ellbogengesellschaft. Bloßgestellt. Und trotzdem gut aussehen? It´s Showtime Baby. Zirkeltraining. Der Run im Kreis ins neverending nowhere. Eine kulturkritische  Zustandsbetachtung.

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